Fachstelle für Suchtprävention

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Unsere Angebote im Landkreis Marburg-Biedenkopf

  • Information und Beratung zur Suchtprävention für Kindergärten, Schulen und Vereine
  • Fortbildungen und Workshops für ErzieherInnen, LehrerInnen, Institutionen, Gruppen und AusbilderInnen
  • Projektarbeit mit Kindergärten, Schulen, Jugendhilfe und Ausbildungsbetrieben
  • Vorstellung und Umsetzung evaluierter Präventionsprogramme, sowie entsprechende Multiplikatorenfortbildungen
  • Infoveranstaltungen, Elternabende
  • Umsetzung und Begleitung von Präventionstagen und -projekten
  • Koordination und Vernetzung suchtpräventiver Maßnahmen
  • Öffentlichkeitsarbeit

 

Wir verstehen unsere suchtpräventiven Maßnahmen als Teil der Gesundheitsförderung. Suchtprävention erfordert eine ganzheitliche Vorgehensweise, die sowohl die Persönlichkeit des Einzelnen als auch seine Umwelt mit einbezieht.

Auf der Ebene der Verhaltensprävention fördern und stärken wir Kinder und Jugendliche durch Vermittlung von Lebenskompetenzen und den Aufbau von Schutzfaktoren.

Dazu zählen wir das Erlernen adäquater Konfliktlösungen, die Fähigkeit mit Frustration und Enttäuschungen umzugehen, aber auch genussvollen von missbräuchlichem Konsum unterscheiden zu lernen.

Auf der Ebene der Verhältnisprävention arbeiten wir mit Hilfe der Öffentlichkeit an der Reduzierung bzw. Beseitigung von Suchtrisiken aus dem direkten Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen. Dies betrifft vor allem die Bereiche Familie, Kindergarten, Schule und den Freizeitbereich.

Wir beraten und unterstützen Sie in der Planung und Durchführung suchtpräventiver Maßnahmen in Ihrer Organisation und sind bereit, die für Sie passenden Umsetzungsmöglichkeiten mit Ihnen zu erarbeiten.

Unsere Kooperationspartner:

 

www.alkohol-prävention.de                 www.hls-online.org

www.fachforum-mediensucht.de        www.prevnet.de        

Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Suchtprävention ist Jens Seibel.

 

Kontakt 

Unser Angebot im Überblick

Klasse Klasse ist ein evaluiertes, nachhaltiges, ganzheitliches sowie wirksames Suchtpräventionsprogramm für die Grundschule zu den Themenfeldern, Bewegung, Ernährung, Sucht und Gewaltprävention. Gespielt wird an jedem Schultag, täglich mit einer Bewegungsübung. Die Schwerpunkte des Angebotes setzen Sie selbst. Aus vielen Themenkarten der eben genannten Themenfelder sowie dem neu hinzugekommenen Themenfeld Medien wählen Sie aus, wie das Spiel verläuft und begleiten Ihre Klasse so im Entwicklungsprozess.

EIGENSTÄNDIG WERDEN ist ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern für die Klassenstufen 1 bis 4 sowie 5 und 6.
Mithilfe von Eigenständig werden erwerben die Schüler*innen wichtige Gesundheits- und Lebenskompetenzen, die ihnen helfen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln – körperlich, seelisch und sozial. Das Programm beruht auf dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Ansatz der Förderung der Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Lebenskompetenzprogramme haben sich als ein besonders erfolgreicher Ansatz für die Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit an Schulen erwiesen.

QuaSie ist ein Wegweiser zur Suchtprävention in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Das Angebot ist aufgeteilt in einen Theorieteil, indem es um rechtliche Grundlagen, Substanzen, Substanzkonsum und Jugendliche Entwicklung geht. Außerdem hat QuaSie einen Praxisbezug indem es darum geht Grundlagen zu schaffen, Regeln und Konsequenzen zu entwickeln sowie eine Kooperation mit Einrichtungen aus der Suchthilfe einzugehen. Zusammenfassend geht es um Nachhaltigkeit und Verstetigung der Haltung der Institution gegenüber legalen und illegalen Drogen, die man gemeinsam erarbeitet.

Cannabinoide bzw. Cannabisprodukte ohne den Rauschwirkstoff THC haben den Weg in unsere Supermärkte und Drogerien gefunden. Eine Verharmlosung des Themas ist dadurch allerdings nicht angebracht. In diesem Workshop sprechen wir gemeinsam darüber, warum Cannabis mit einem THC Gehalt eine Abhängigkeit auslösen kann. Es geht hierbei aber nicht nur darum Wissen zu vermitteln, sondern auch um die juristischen Konsequenzen, sowie das Risiko, welches man bei einem Konsum eingeht, verständlich zu machen. Den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen sollen Strategien an die Hand gegeben werden, wie Sie damit umgehen können gezielt „Nein" zu Cannabis zu sagen. Ein ausgearbeiteter interaktiver Workshop für alle die das 14. Lebensjahr erreicht haben oder älter sind.

Eine spätere Glücksspielsucht entwickelt sich oft aufgrund erster positiver Glücksspielerfahrungen in der Jugend. Eine besondere Aktualität bekommt das Thema aufgrund des derzeit boomenden Onlineangebots von Sportwetten und Casinospielen.
In Kooperation mit unserer Fachberatung für Glücksspielsucht bieten wir bedarfsgerechte Workshops zum Thema an.

TOM&LISA ist ein evaluiertes Suchtpräventionsprogramm, das sich schon über ein Jahrzehnt gut bewährt hat, um mit einer Klasse auf spielerisch-interaktive Weise das Thema Alkohol zu bearbeiten.

Tom und Lisa sind zwei Geschwister, die es ausnutzen, dass ihre Eltern über ein Wochenende wegfahren, um in dieser Zeit eine Party mit ihren Freunden im Elternhaus zu feiern. Da die meisten Jugendlichen in Deutschland ihre ersten Erfahrungen mit alkoholischen Getränken vor dem 16. Lebensjahr sammeln, eignet sich das Programm besonders für die 7. Klassenstufe. Ziel ist vor allem bei den Jugendlichen die Entwicklung eines gesunden Risikobewusstseins zu unterstützen. Wenn Sie zu Tom&Lisa Fragen haben, wenden Sie sich gern an die Fachstelle für Suchtprävention.

Im Rahmen des Bundesweiten Projekts HaLT bietet die Fachstelle für Suchtprävention Workshops zum Thema Alkohol an. Bei diesen Workshops geht es, wie bei Tom&Lisa darum, interaktiv Wissen zu vermitteln und das Risikobewusstsein bei den Jugendlichen anzusprechen. Der Unterschied zu dem evaluiertem Suchtpräventionsprogramm Tom&Lisa ist, das der Workshop individuell zugeschnitten wird auf das Alter der Jugendlichen, so dass die Heranwachsenden (8. Klasse und älter) sich ernstgenommen und angesprochen fühlen. Denn Suchtprävention hört nicht da auf, wo Jugendliche anfangen Alkohol zu trinken, sondern sollte Heranwachsende begleiten, um so einen möglichst späten Einstieg in den Konsum zu fördern. Deswegen werden den Jugendlichen Strategien an die Hand vermittelt, wie man Risiken im Umgang mit Alkohol minimieren kann. Das Ziel in diesem Workshop ist es, dass die Jugendlichen lernen vor einem möglichen Konsum noch mal in sich zu gehen, um ein mögliches Risiko im Vorfeld zu reflektieren, um so eine bewusste Entscheidung für einen Konsum, beziehungsweiße dagegen zu treffen. Sie sollen lernen, wie man Schutzfaktoren aufbaut und bewusst lernt „Nein" zu sagen.

Mit dem evaluierten suchtpräventiven Programm Klar-Sicht-Koffer, geeignet für die 7. und 8. Klasse, machen Sie sich mit Ihren Schülern*innen auf den Weg sich mit den Alltagsdrogen Tabak und Alkohol auseinanderzusetzen. In einem Parkour mit fünf Stationen, geht es darum, dass sich die Schüler*innen gezielt mit den Themen Werbung, Gefahren, Risiken, Wirkungsweisen, Inhaltsstoffe und simulierten Alkoholrausch (durch Rauschbrillen) auseinandersetzen. Ein Durchgang dauert pro Klasse 90 Minuten, so dass jede Schülergruppe 15 Minuten an jeder Station verbringt. Wenn Ihr Interesse für das Programm geweckt wurde, dann wenden Sie sich gern für mehr Informationen an die Fachstelle für Suchtprävention.

Der Spielzeugfreie Kindergarten ist ein Projekt mit Herz, das über einen Zeitraum von 3 Monaten angelegt ist und einmal im Jahr durchgeführt werden kann. Zusammen mit den Kindern wird eine Geschichte entwickelt, bei der das Spielzeug des Kindergartens in den Urlaub fährt. Nach der Verabschiedung des Spielzeugs, verbleiben nur noch Tische, Stühle, Decken, Kartons und Naturmaterialien in der Einrichtung.
Erfahrungsgemäß können Kinder den so entstehenden Erfahrungsraum sehr schnell für sich nutzen: Rollenspiele finden vermehrt statt, altersbezogene Grenzen werden abgebaut, soziale Kompetenzen weiterentwickelt sowie Sprachfähigkeit und Ausdrucksweise durch ein neues Spielverständnis der teilnehmenden Kinder verbessert. Die Kreativität der Kinder wird durch ihr eigenes Handeln angeregt, sie werden aber auch vor bisher unbekannte Probleme gestellt:
„Wie kann man zum Beispiel Ostereier bemalen ohne Stifte oder Farben?"
In bereits erfolgten Durchläufen des Projektes zeigte sich, dass Kinder mit ein wenig Unterstützung meist selbst auf gute und kreative Lösungen kommen, wie zum Beispiel die Eier mit Naturmaterialien zu gestalten. Letztlich findet sich hierüber auch der wichtige Aspekt des Selbstwirksamkeitserlebens wieder. Der Spielzeugfreie Kindergarten bietet Kindern, aber auch Erzieher*innen und Eltern die Chance sich neu zu entdecken und weiterzuentwickeln.